Hypnobirthing aus Hebammenhand
Harmonisch und selbstbestimmt gebären



Vielen, vielen lieben Dank für deinen Kurs und vor allem für deine Unterstützung bei meinem speziellen Problem. Du hast uns durch alles was du gesagt hast in unserem Vorhaben, zur Geburt nicht in eine Klinik zu gehen, bestärkt. Aber viel wichiger war noch, dass alles was wir bei dir gelernt haben, plus die Affirmationen, mir die Zuversicht, Stärke und Gelassenheit gegeben haben, die die Geburt von Valentine einfach und vor allem schön gemacht haben. Ich bin mehr als entschädigt für die nicht so schöne Geburt unserer ersten Tochter. Ich empfehle seitdem HypnoBirthing allen Schwangeren die ich kenne.
So, jetzt der Reihe nach: V. kam am 11.11. mit 2,6 Kilo und 50 cm Länge in unserem Wohnzimmer zur Welt, zwei Tage vor Termin. Sie war reif.
Ich hatte mich zur Sicherheit im Klinikum Neuperlach angemeldet und meine Geburtswunschliste mitgebracht, die die Hebamme gleich mit mir durchgegangen ist und anstandslos akzeptiert hat - das meinte würde dort ohnehin schon so gemacht. Mit der Gynäkologin musste ich etwas über meinen Wunsch, einen Dammschnitt ersten Grades nicht zu nähen, diskutieren. Aber letztlich war das für mich nicht das Entscheidende. Ich habe mit der Liste also gute Erfahrungen gemacht.
Unsere große Tochter war schon seit Sonntag bei den Großeltern - sie wollten sie ohnehin mal wieder sehen, und wir dachten, dass es vielleicht sogar mit der Geburt passt - so war es dann auch. Kurz nachdem sie "verräumt" war hatte ich die erste leichte Welle. Ich habe gleich die Regenbogenentspannung gemacht und mir meine Affirmation "Wenn es soweit ist, öffne ich mich ganz" gesagt. Wir dachten, dass es vielleicht losgeht, und haben alles vorbereitet - Wohnzimmer aufgeräumt, gekocht, gegessen etc. Die Wellen kamen ca. alle Stunde. Abends habe ich mich auf Anraten meiner Hebamme in die Badewanne gelegt. Die Wellen haben danach wieder aufgehört, und wir haben in der Nacht noch einmal sehr gut geschlafen. Am Montag hatte ich tagsüber immer mal wieder Wellen, aber die konnte ich gut veratmen. Wir waren sogar noch beim Italiener Mittagessen, ohne dass die Leute dort was gemerkt hätten. Ich habe mich immer wieder entspannt, aber ich glaube, der größte Entspannungsfaktor war, dass unsere Große gut untergebracht war. Die Wellen wurden dann gegen Nachmittag etwas stärker. Ich habe wieder die Regenbogenentspannung gemacht und meinen Mann zum Schwimmen geschickt - solange er dafür noch Zeit hat ;-).
Gegen Abend wurden die Wellen dann etwas stärker und häufiger, so dass ich sie dann auf dem Ball veratmet habe. Aber ich kam immer noch super zurecht. Wir haben einen Kuchen gebacken und noch mal gecheckt ob alles da ist. Wie du vorgeschlagen hast, haben wir den Geburtsbeginn richtig zelebriert - haben mit einem Schluck Wein angestoßen und Kerzen angezündet. Meinen Anker (Lavendelduft) habe ich zu diesem Zeitpunkt dann auch schon immer wieder eingesetzt. Wichtig war für mich, mich immer daran zu erinnern, mich während und zwischen den Wellen zu entspannen. Ich habe mich noch relativ viel in der Wohnung bewegt und abgelenkt, das ging ganz gut. Gegen acht habe ich mich in die Badewanne gelegt um zu sehen ob die Wellen stärker werden und es jetzt wirklich losgeht. Das war auch noch mal sehr entspannend, und die Wellen wurden stärker.
Ich habe dann die Hebamme angerufen, die gegen halb zehn kam. Da hat dann der Ball schon nicht mehr ausgereicht, und ich bin für die Wellen auf mein Meditationskissen und die Yogamatte gegangen (das hat für mich super funktioniert: Welle im Vierfüßlerstand, mein Mann hat mit seiner Hand auf mein Kreuzbein gedrückt, und nach der Welle habe ich mich einfach zurück auf mein Meditationskissen gesetzt, das zwischen meinen Beinen lag). Ich habe fast die ganze Zeit auf "aahh" getönt, was auch geholfen hat bzw. ich konnte gar nicht anders, das ging automatisch. Ich war wirklich in der Entspannung, im Flow (ich mag es nicht Trance nennen, obwohl es das wohl auch war). Irgendwann hat meine Hebamme mir geraten, mehr auf "uuhh" zu tönen, und ich habe immer "nach unten, nach unten" gedacht, während ich gemerkt habe, dass Valentine nach unten rutscht. Es war sehr anstrengend, so dass ich mich mehrmals erbrechen musste, aber es kam mir eigentlich gar nicht so vor.
Meine Hebamme, die wusste, dass ich nicht gerne vaginal untersucht werden wollte, hat das übrigens auch kein einziges Mal gemacht. Sie hat nur immer wieder die Herztöne gemessen, und die waren super. Jedesmal wenn sie mir gesagt hat "dein Baby ist ist total entspannt", war ich es auch. Ich habe sie dann später gefragt, warum sie mich nicht untersucht hat, und sie meinte, dass sie ja gewusst habe, dass ich damit ein Problem habe, und sie habe an meinem Tönen gehört, wie weit ich gewesen sei. Eine super Hebamme habe ich da erwischt!
Ich habe dann einen Drang verspürt, mit zu schieben, habe mich aber nicht richtig getraut. Zu diesem Zeitpunkt habe ich gekniet und mich mit den Armen auf einem gepolsterten Hocker abgestützt. Ich hatte Angst vor einem Dammriss und habe deshalb nicht richtig mitgeschoben. Meine Hebamme hat die ganze Zeit mit warmen Vorlagen meinen Damm gewärmt. Sie sie sagte mir dann, dass ich mein Baby schon im Arm halten könnte - das war dann natürlich der Schubs, den ich gebraucht habe, und dann war Valentine um 0.22 Uhr da. Die Geburt hat ungefähr vier Stunden gedauert. Sie war total eingewickelt in die Nabelschnur, sie war mehrmal um den Hals geschlungen und um Brust und Achseln auch, wie ein Rucksack. Da war es gut, dass die zweite Hebamme da war und beim Auswickeln geholfen hat. Und was für ein Gefühl, sich danach ins eigene Bett legen zu können! Meine Hebamme hat mir ein kleines Stück Planzenta zu essen gegeben. Das hat mich zwar Überwindung gekostet, aber wenn es gegen die Nachwehen hilft...
Ich hatte einen leichten Dammriss, und die Hebamme hat ihn nicht genäht, nachdem ich ihr versprochen habe, zehn Tage zu liegen und immer die Beine zusammen zu lassen. Er ist sehr gut verheilt.
Ich hatte während der Geburt keine nennenswerten Schmerzen und habe keine Schmerzmittel gebraucht. Klar, die Wellen waren manchmal so stark, dass ich dachte, sie hauen mich um. Und währenddessen konnte ich mich dann auch nicht mehr entspannen, sondern nur danach. Aber die Tatsache, dass ich mich in den Wochen vorher immer wieder entspannt habe, dass ich mich vor der Geburt entspannt habe und auch keine Angst hatte, war schon die halbe Miete. Mein Mann hat natürlich auch sehr geholfen. Es war wichtig und richtig, dass er den ganzen Kurs mitgemacht hat und komplett hinter allem stand. Natürlich war es auch nicht so schlecht, dass V. ein kleineres und leichteres Baby mit einem kleinen Kopf ist.
Ich bin stolz auf mich und auf uns drei, dass wir das so gut hinbekommen haben. Noch dazu mit Vaginismus! Meine Hebamme kennt zwei andere Frauen mit Vaginismus, bei denen musste leider ein Kaiserschnitt gemacht werden.
Dein Rat diesbezüglich, dem Problem mit einer Affirmation zu begegnen und es ansonsten nicht so in den Fokus zu rücken, war Gold wert.
Nochmal vielen Dank an dich. Es war eine einzigartige Erfahrung, die ich ohne deinen Kurs nie gemacht hätte. Ich bin dir und auch meiner Hebamme wirklich sehr dankbar.
Es grüßt dich ganz herzlich
S.